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Bei Wikipedia findet man folgende Informationen zum Sufismus:

"Zur damaligen Zeit betrachtete die islamische Orthodoxie bereits die Aktivitäten der Sufis mit wachsendem Misstrauen, aus diesem Grund lehnte Dschunaid seinen Schüler Mansur al-Halladsch (858–922), ebenfalls ein Perser, ab, der die Geheimnisse des Sufipfades in aller Öffentlichkeit aussprach.

Von diesem stammt einer der bekanntesten Aussprüche eines Sufis: „ana al-Haqq“. Dieser Ausspruch lautet übersetzt „Ich bin die Wahrheit“, wobei Haqq nicht nur Wahrheit bedeutet, sondern auch einer der Namen Gottes ist. Somit kann man auch übersetzen: „Ich bin Gott“. Dies und sein provokantes Auftreten waren einige der Gründe, warum al-Halladsch schließlich als erster Sufi-Märtyrer hingerichtet worden ist. Neben anderen Sufis hat wohl Rumi am besten zum Ausdruck gebracht, dass „ana al-Haqq“ die konsequenteste Auslegung von der Einheit Gottes ist. Hätte al-Halladsch gesagt „Er ist Gott“, dann hätte dies zwangsläufig zu einer Dualität geführt, da es dann nicht nur Gott, sondern auch einen zweiten gegeben hätte, nämlich al-Halladsch, der dies äußert."

Ich meine dazu: Wer zuviel nachdenkt und merkt, dass er im Grunde nur eine von unendlich vielen Lebensregungen des Absoluten Einen ist, lebt äußerst gefährlich und nahe am Tod, denn die Lebenden wollen das nicht wissen, sie wollen ein Spiel spielen, in dieser Welt meist ein Sadomaso-Spiel von Macht und Unterwürfigkeit, Kontrolle und Abhängigkeit, Wechselspiel von Aufbau, Zerstörung, Wiederaufbau, Wiederzerstörung ...

In der Tat, der Glaube, man könnte die Dualität abschaffen, geht an der Realität vorbei. Wenn es kein "Ich" und "Du" mehr gibt, keine Beziehung, keine Liebe, keine Unterschiede, keinen Austausch, kein Nehmen und Geben, kein Auf und Ab oder Hin und Her, dann gibt es kein Leben mehr!

Aber wenn es keine grausamen Zerstörungen und Morde mehr gibt, keine Kriege, keine Folter, keine Vergewaltigung, keine elenden Krankheiten - dann gibt es trotzdem noch ein Leben! Und da liegt der Unterschied! Welche Form von Dualität - Beziehung, Austausch, Liebe - wollen wir, brauchen wir, damit unser Leben einen Sinn hat und uns Spaß, Freude, Lust, Befriedigung, Glück bringt und wir es deswegen für ewig haben wollen?

Das Leben in dieser Welt wollen wir jedenfalls nicht für ewig, und deswegen ist unser Tod die sicherste Sache dieser Welt. Was nicht lebenswert ist, hat ein Ende. Da das Leben aber an sich keinen Anfang und kein Ende haben kann, weil ja sonst noch etwas außerhalb sein müsste, es aber irgendwann kein "Außerhalb" geben kann, wenn man wirklich das GANZE EINE meint, deswegen wird nach diesem Ende ein neuer Anfang kommen müssen.

Unser Tod ist also nur ein relatives Ende. Ja klar, andere leben ja weiter, die Welt existiert weiter, die Atome bleiben bestehen. Wenn aber am Ende dieser Welt dann tatsächlich diese ganze Welt stirbt? Dann wird das auch nicht anders sein, es wird noch viele andere Welten geben, im Endeffekt gibt es unendlich viele Lebensformen und Welten, denn wenn ihre Zahl endlich wäre, müsste es noch etwas außerhalb geben, was sie begrenzt. Es gibt immer etwas außerhalb, was jede Lebensform begrenzt, da keiner das Ganze oder der absolute Gott sein kann, weil jeder, der ist und lebt, nur ein Teilaspekt des Ganzen sein kann.

Das Ganze an sich ist ALLES, die Gesamtheit aller Lebensformen, und die Summe aller Lebensformen ist logischerweise Null, Nichts, denn sonst müsste es etwas außerhalb geben ... Das Nichts aber hat kein Außerhalb. Es ist einfach nichts. Das Nichts kann sich aber aufspalten in Positives und Negatives, und dann gibt es Etwas, sogar zwei Etwas'e, deren Spannungsfeld ihre Abweichung vom Nichts ist, und schon beginnt ein spannendes Leben, denn nebenan gibt es auch zwei Etwas'e, mit denen man was austauschen kann. Und schon ist der Rückfall von zwei Komplementären in ihr gemeinsames Nichts verkompliziert, sie passen nicht mehr perfekt in das ihnen eigene Loch im Nichts!

Nun ruft sie einerseits die Neugier nach den anderen Lebensformen, andererseits die Sehnsucht nach dem Frieden im gemeinsamen Loch im Nichts, und sie streben fortwährend hin und her nach diesen Zielen, und das Hin und Her kann einfach lustvoll sein, so wie auch der abschließende Orgasmus, wenn man ein passendes Loch gefunden hat, auch wenn es nur ein relatives Loch ist, denn man wird es wohl nie schaffen, ins absolute Nichts einzutauchen, das Absolute ist vermutlich für alle Lebensformen auf ewig unerreichbar.

Aber angenommen, zwei würden es trotzdem schaffen, so perfekt komplementär zu sein, dass sie in ein passendes gemeinsames Loch im absoluten Nichts verschwinden könnten. Dann gäbe es trotzdem noch unendlich viele andere Lebensformen als Abweichungen vom Nichts. Die beiden aber hätten ihr absolutes Ziel erreicht und keine Wünsche mehr. Oder ist es so, dass man das Nichts nicht aushalten kann, weil es unerträglich, ja tödlich langweilig ist und man aber Lust auf Leben hat?

Nehmen wir mal an, wir sagen ja zum Leben, weil wir etwas erleben wollen, weil wir uns sonst tödlich langweilen. Wie freuten sich die Afghanen in ihrer extremen Armut, wo es nur Brot und Tee morgens, mittags und abends gab, wo die Kinder nur Steine zum Spielen hatten oder stundenlang einen Wasserkrug nach Hause schleppten, wie freuten sich da die Männer, die nur im Ackerboden wühlen und Lasten auf dem Rücken tragen konnten, als endlich etwas passierte, nämlich: Krieg!

Aber dann kommt die schmerzliche Enttäuschung. Krieg tut richtig weh. Ein Fuß wird von einer Mine zerfetzt, wie sieht man dann aus mit seinem blutigen zerfetzten Stummel? Vergewaltigung ist ein Horror, besonders wenn Mütter vor den Augen ihrer weinenden Kinder von Soldaten in ihrem Haus vergewaltigt werden, während der Papa und die Brüder erschossen am Boden liegen, und wenn das 10-jährige Mädchen dann auch noch drankommt. Wenn Bauern aus dem Dorf geschleppt werden und man sie nachher findet mit ihrer eigenen Haut über den Kopf gezogen und oben zugebunden, worin sie mit etwas Glück schnell erstickten, mit weniger Glück langsam.

Ja, das ist das Leben, das man nicht will. Da wäre man lieber nicht in dieser Welt, nicht wahr? Genau so ist es mit absichtlicher, sadistischer Folter, die besonders gerne an den Genitalien verübt wird, und besonders gerne mit psychischer Folter  gekoppelt, also himmelschreiender Verletzung unschuldiger Gefühle. Also Schluss mit dieser Welt. Vernichten, abschaffen. Ja, dafür stehen die Atomraketen ja schon bereit. Es ist ein Teufelskreis, Böses wird mit Bösem beantwortet, wir leben in einer Hölle. Oder?

Währenddessen gehen anderswo Leute in Glamour-Kleidung ins teure Restaurant, andere erzählen ihren geliebten kleinen Kindern zu Hause Gute-Nacht-Geschichten und achten darauf, dass ja nur nichts Böses ihre Kleinen in Unruhe versetzen könnte. Ist die Hölle der anderen der Preis für ihren Himmel?

Nein, zum Glück, es muss nicht so sein, dass man alles Gute mit grausamem Schmerz bezahlen muss. Im Gegenteil, der Gewinn aus der Grausamkeit ist ein Reichtum oder eine Lust, die auch nicht gut sind. Wärest du der Soldat, der die Frau vor den Augen ihrer Kinder vergewaltigt, wäre das denn für dich etwas Gutes, das du erkauft hast zum Preis von Schmerz? Nein, eine solche Lust ist ebenfalls widerlich. Es ist ein hässlicher Sadomasochismus. Den zu überwinden und durch eine andere Art von Beziehung zu ersetzen, könnte ein Ziel sein.

Wie bringen wir den philosophierenden Sufi und seine Mörder zusammen? Er lebte wohl sehr abgehoben von den irdischen Dingen, sein Umfeld ließ ihm Zeit zu weltanschaulichen Gedanken, er hatte genug zu essen, es mangelte ihm nicht an Bildung. Das ist im Prinzip nicht schlecht, jeder sollte Wohlstand und Bildung haben, und philosophieren dürfen. Dafür braucht man auch niemanden zu ermorden.

Was ihm aber vielleicht entging, war die Armut seiner Zeitgenossen, und was er vielleicht nicht tat, oder nicht effizient genug, war sein Einsatz, die Lebensqualität seiner Zeitgenossen zu verbessern. Sie waren einfache Menschen mit einfachen Bedürfnissen, sie wollten etwas zu essen, Sicherheit. Sie wollten an eine höhere Autorität glauben, die ihnen Gerechtigkeit zugestand. Da die Menschen ihnen diese Sicherheit nicht gaben, klammerten sie sich an ein Gottesbild. Dann entehrte jemand diesen Tröster aus höheren Gefilden, an den sie glaubten. Jemand, der ihnen diese Sicherheit nicht geben konnte, wollte sich mit ihrem hohen Ideal gleichsetzen.

Wie war es mit Jesus? Die letzten Worte, die er vor seiner Verurteilung zu grausamer öffentlicher Folter sprach, waren: "Die Wahrheit." Dann antwortete er nicht mehr, als ihm die Frage gestellt wurde: "Was ist Wahrheit?"

Jesus war nicht reich, er ging als obdachloser bettelnder Prediger umher und riet auch seinen Jüngern, wenn jemand sie in sein Haus einlade, sollten sie das Angebot annehmen, wenn aber jemand sie abweise, sollten sie den Staub von ihren Füßen schütteln (statt als Gäste ein Fußbad zu bekommen) und weitergehen. Der Not und Armut seiner Zeitgenossen war er sich durchaus bewusst. Er schimpfte über die Pharisäer, die gemäß den Geboten ein Zehntel auch von jedem Kräutlein aus ihrem Garten an den Tempel opferten, sich aber nicht um die arme Witwe im Nachbarhaus kümmerten.

Die Juden hatten auf materielle Hilfe, auf einen Helden gehofft, der sie von der Unterdrückung durch die Römer befreien würde. Damals hatte jeder römische Bürger das Recht, einen vorbeigehenden Juden anzuhalten und ihm sein Gepäck aufzubürden, und es gab genaue Gesetze, die bestimmten, wie schwer das Gepäck sein durfte und wie weit der Jude es tragen musste. Aber es war eine elende Demütigung, und davon gab es vermutlich noch mehr.

Jesus aber hatte nur schöne Worte, hielt weise Ansprachen, gab allgemeine Verhaltensregeln an, heilte einige Kranken, tat einige Wunder, vermittelte ein beglückendes geistiges Energiefeld, zog Liebe auf sich, sprach mit Frauen und hielt die Versammlungen seiner Sekte in ihren Häusern ab, und erkannte sich selbst als Gottgesandten, Vertreter des Vaters im Himmel und mit diesem eins: "Wer mich kennt, der kennt den Vater." Also das Ebenbild Gottes, ein Gott auf Erden.

Die Römer mochten ihn als Spinner sehen, aber fanden keinen Grund, ihn wegen seiner Spiritualität zu verurteilen. Das einfache Volk der Juden hielt nichts von Spiritualität oder Liebe zu Feinden oder Respekt gegenüber Frauen, sie wollten die politische Befreiung und ihre Ehre wieder herstellen, gleichzeitig hatten sie Angst vor den Römern, und Angst vor dem Gott ihrer Vorstellung, der von ihnen die Tieropfer und die Kräutlein wohl forderte, der aber nicht von so einem kleinen Sektenführer dargestellt werden konnte! Vermutlich war Jesus körperlich ziemlich zierlich, seine Jünger nannten ihn "Rabbuni", Diminutiv von Rabbi, die Soldaten, die ihn festnehmen sollten, erschraken, als sie ihn sahen, möglicherweise weil er so völlig unschuldig, heilig und kindlich wirkte, und er konnte das schwere Kreuz nicht tragen, jemand anderer musste es für ihn tragen.

Was ist der Sinn solcher Märtyrer-Geschichten? Jahrhundertelang haben sich Mönche und Nonnen an den Leiden Jesu sexuell aufgegeilt, natürlich mit masochistischer Selbstkasteiung. Hildegard von Bingen begehrte dagegen auf. Das kann ja wohl nicht der Sinn gewesen sein.

Der Sinn ist vielleicht, die Absurdität solchen Denkens und Handelns ans Licht zu bringen, damit es geändert werden kann und solches nicht mehr in Tausenden von ähnlichen Geschichten wiederholt wird. Noch in unserem Jahrhundert werden Menschen mit Psychosen oder auch mit gesunder Gotteserkenntnis in Psychiatrien und von der Gesellschaft misshandelt! Dies auch aufgrund des Glaubens der Masse oder bestimmter Gruppen an Göttervorstellungen, Autoritäten, Pflichten.

Wie kommt es eigentlich, dass es dieses starke Bedürfnis nach Gewalt in dieser Welt gibt? Man kann die Tatsache nicht leugnen, dass es Tiere gibt, die andere gewaltsam anspringen, mit Krallen, die blutig ins Fleisch eindringen, festhalten, und sie meist durch Biss in die Kehle gewaltsam töten. Man kann auch nicht leugnen, dass Menschen Tiere und andere Menschen töten, und dies nicht nur, um sich zu ernähren. Vor allem aber, gibt es die Lust am Sadismus und auch die Bereitschaft zum Masochismus, die jeder zumindest in seiner Kinderzeit gelegentlich gespürt hat. Die meisten Menschen fühlen intuitiv, dass das nicht gut ist, setzen sich selbst Grenzen und gewinnen eine Kontrolle über solche Gefühle.

Es gibt aber auch diejenigen, die solche Lust mit Absicht betreiben. Ich brauche keine Beispiele anzuführen. Jeder soll sich selbst fragen, wo er steht. Auch die Lust an Krimis und den obligatorischen Leichen ist schon ein Schritt in die Richtung der Kultivierung der Gewalt und des Kriminellen.

Wie es scheint, haben wir uns in dieser Welt mit solchen Wesen assoziiert, die solche Lust haben. Sofern denn die Sadisten einen Partner finden, der mit ihnen masochistischen Spaß hat, wäre das ja deren eigene Angelegenheit. Wenn es aber jemandem Lust bereitet, anderen Schmerz zuzufügen, den die gar nicht wollen, dann kommen wir in die höllischen Leidenswelten.

Der Tod ist ein Ausweg aus einer Welt, die nicht lebenswert ist, und die Gelegenheit, eine neue Welt zu beginnen, in welcher es solche höllischen Zustände nicht gibt. Offensichtlich sind wir in dieser Welt lernfähig. So sehen viele den Sinn darin, dass wir lernen sollen, wie man lebt.

Mir wurde es bei meinem spirituellen Erwachen so erklärt: Es gibt unendlich viele Welten, und diese bilden auch verschiedene Lebensbereiche. Jede Welt hat eine Identität, das ist der Gott dieser Welt, der auch in seiner Form als Liebespaar gesehen werden kann. Die Götter schweben umher und treffen einander und können sich ineinander verlieben. Dann können sie sich miteinander verbinden, sich küssen, ihre Sphären überlappen einander, und ihre Elemente/Wesen kombinieren sich miteinander, das ist dann der Ablauf einer Welt. Sie tauschen Geschenke aus und freuen sich, und irgendwann trennen sie sich wieder voneinander. Was sie von den anderen mitgenommen haben, ist so wie neue Kleider, die sie sich angezogen haben, und auch der Gott hat sich erneuert mit den Geschenken der Welt, mit welcher er zusammen kam.

In den Bereich unserer Welten oder Götter kam ein Zuwanderer, der nicht so richtig zu unsereins passte, sondern die Wesen unseres Bereiches fanden ihn zu gewaltsam. In seiner Welt ist es normal, solche Beziehungsformen zu haben, also das Götterpaar jener "Teufelswelt" wäre für unsere Begriffe mit einem Sadomaso-Schwulenpaar vergleichbar.

Dieser Zugewanderte konnte aber auch nicht mehr zurück in den Bereich, aus dem er gekommen war, das wäre noch grausamer gewesen. Und bei uns war er auch unglücklich, weil keiner ihn liebte, und alle seine Versuche, mit jemand zusammen eine Welt zu gründen, wurden schnell zunichte.

Es wurde also eine Lösung gefunden, und zwar gab es unter den Welten unseres Bereiches eine, in der die Liebe besonders stark war, und damit auch der Zusammenhalt dieser Welt, die man mal die Jesus-Welt nennen kann. Es war berechenbar, dass eine Verbindung zwischen der Jesus-Welt und der Teufels-Welt eine neue, stabile Gemeinschaftswelt ergeben würde, die den Wesen im Umfeld auch angenehm wäre.

Die beiden Welten sollten sich also nicht nur küssen und Geschenke austauschen, weil es auf diesem Weg sehr lange gedauert hätte, bis der "Teufel" durch viele Austausche bzw. Raubüberfälle  uns nach und nach ähnlicher geworden wäre, und die Götter unseres Bereiches sowie ihre geraubten Mitglieder eine lange Zeit mit einem potentiellen Vergewaltiger oder in dessen Hölle gefangen hätten verbringen müssen. Sondern die beiden Welten sollten eine feste dauerhafte Verbindung eingehen, die Jesus-Welt sollte also quasi den "Teufel" heiraten. Der "Teufel" war mit dieser Lösung auch einverstanden. Die ganzen Götter im Umfeld wollten die beiden unterstützen.

Konsequenz ist, dass weder die Jesus-Welt noch die Teufels-Welt weiterhin ein eigenes Leben haben können, sie müssen also quasi beide als Götter sterben, und es entsteht ein neuer Gott aus ihrer Verbindung. So erklärt sich auch, warum Jesus sein Leben opfern musste, obwohl er unschuldig und voller Liebe war, und dass Judas sich anschließend selbst das Leben genommen hat. Meiner Meinung nach stellt Paulus den umgewandelten Judas dar.

Die Umwandlung bzw. Inklusion geht nun Schritt für Schritt. Am Anfang ist es die direkte Konfrontation eines friedlichen Wesens mit einem Raubtier. Dann entstehen Mischwesen. Dieser Ablauf wiederholt sich zyklisch, die Mischung wird aber immer stärker. Alle Wesen in unserer Welt sind Mischwesen, aber die Anteile der beiden Welten sind unterschiedlich. Wenn wir komplett gemischt sind, ist in jedem Individuum der liebende Anteil stärker als der gewaltsame.

Man kann es vergleichen mit einem Ei, in welches ein Spermium eindringt. Das Spermium löst sich quasi im Ei auf, bringt aber einen vollständigen Bauplan mit, der sich mit dem Bauplan im Zellkern vereinigt. Das Ei ist jedoch eine große Welt, welche die Grundstruktur des werdenden Lebens vorgibt. In unserer Realität ist das Spermium auch schon ein Mischwesen.

Ob der Zugewanderte männlich und die sesshafte Welt weiblich ist, die eine die Nacht und die andere der Tag, usw., kann mit den Phasen variieren. Jeder geht durch Phasen, in welchen die eine oder die andere Welt in gewissen Aspekten einen stärkeren Anteil hat. Und jeder muss mit seinem Teufelsanteil klarkommen. Die Bereitschaft zum Lernen, zum Annehmen von Rat auch aus den befreundeten Götterwelten ist also wichtig. Der "Teufel" bringt auch wertvolles Material und brauchbare Informationen mit, er macht die Jesus-Welt glanzvoller und reicher. So kann ihr auch aus teuflischer Böswilligkeit Prostitution vorgeworfen werden, weil es ja eine Beziehung mit relativ wenig Liebe ist, aber im Endeffekt ist die Hauptmotivation nicht Bereicherung, die ist nur ein kleiner Trost. Die Hauptmotivation ist die Sanierung einer kranken Situation, in der es eine Art Parasit gab,der den Frieden und die Freude in unserem Götterbereich störte. So wird die Jesus-Welt auch von den anderen Göttern als ihr Retter gefeiert, und sie unterstützen diese nach allen Möglichkeiten.

Und wenn wir am Ende heraufkommen als der neue Gott, sind wir wunderschön und alle werden auf uns fliegen und uns umarmen wollen. So wurde mir gesagt, als ich mich mit diesem Teufelsanteil ziemlich elend fühlte und befürchtete, ich würde dadurch hässlich werden. Die Liebe ist aber deutlich stärker und heilt alles.

Aber, schade, dies ist nur eine von vielen möglichen Geschichten, mit denen sich Menschen in dieser Zeit die Welt, in der sie leben, plausibel machen können. Hauptsache, es hilft uns in dieser Situation, und wir wissen, dass uns keine unberechenbare Katastrophe passiert, sondern dass wir uns auf einen Plan eingelassen haben und die Lösung berechenbar ist. Und dass die Liebe auf jeden Fall siegen wird!

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