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100 Jahre gesund leben - aber nur mit Milbenkontrolle

Mäusemilben in der Umwelt, auf Gemüse usw. und deren Zusammenhang mit der Rückenschmerz-Epidemie, Gelenkproblemen, Morbus Bechterev

Milben übertragen höchst wahrscheinlich die Rheuma-Erreger, Yersinien, welche die Gelenke schädigen, Hüftgelenke, Wirbelsäule, Schultergelenke, so dass tatsächlich auch die Kühe auf der Weide Rheuma bekommen, wenn dort Grasmilben sind, und die Mäuse nicht mehr richtig klettern können und elend dahinsiechen, wenn sie ihre vermutlich arttyischen Milben haben, die möglicherweise dieselben oder ähnliche sind wie Rattenmilben. Diese Milbenarten befallen auch Menschen und Haustiere, die Empfindlichkeit ist unterschiedlich. Es handelt sich nicht um kleine Staubmilben, sondern vermutlich etwas größere Milben.

 

Durch meine soziale Arbeit lernte ich, dass Obdachlose häufig Milben an ihrem Körper und ihren Kleidern haben, sowie an ihren Schlafplätzen, weil sie sich nicht ausreichend pflegen können. Ferner werden sie auch von Ratten und Mäusen besucht. Bekannt sind Krätzmilben, aber die sind meist am oberen Teil des Körpers. Die aktuellen Mäusemilben bevorzugen deutlich den unteren Teil des Körpers, die Pobacken besonders als Bissstellen. Auch die Grasmilben beißen mit Vorliebe in die Lendengegend und den Po.

 

Man kann Milben mit nach Hause nehmen, wenn man auf einer öffentlichen Parkbank oder in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder im Internet-Café davon bekrabbelt wird. Das sind aber meist kleinere Mengen, die durch normale Hygiene, wie Duschen, Kleidung waschen und Putzen, dezimiert werden.

 

Man kann Milben auch mit nach Hause nehmen, wenn man im Bioladen einkauft, und die Mäuse dort nicht ausreichend bekämpft wurden. Nicht alle Mäuse haben Milben, aber wenn es eine Überbevölkerung mit Mäusen gibt, kommen Milben zunehmend auf. In der Stadt Köln zum Beispiel sah man in den letzten Jahren Mäuse überall herumlaufen. Und diese Mäuse waren in hohem Maße mit beißenden Milben belastet. Ob das sich inzwischen gebessert hat, ist fraglich.

Neu! 2012 hat die Plage mit Mäusemilben in Köln merklich nachgelassen. Eine Erklärung hierfür ist möglicherweise, dass Marder die Stadt erobert haben. Wenn ich nachts auf Streetwork unterwegs bin, sehe ich immer wieder Marder, in allen Stadtteilen, auch in Riehl und Sülz. Sie sehen auf den ersten Blick wie Katzen aus, sitzen auch unter Autos, haben aber einen flacheren Kopf und einen buschigen Schwanz. Letztlich in Sülz hörte ich ein lautes Geschrei, wie wenn rivalisierende Kater sich anschreien, nur lauter und schrecklicher. Dann sah ich einen Marder weglaufen! Weil zu wenige Katzen frei laufen dürfen, haben die vielen Mäuse jetzt Marder angelockt, die aber die wenigen Katzen bedrohen und ermorden könnten, so wie sie auch Eichhörnchen umbringen. Schade, in Köln gab es immer so viele Eichhörnchen! In meiner Kinderzeit erlebte ich es, dass Marder die Eichhörnchen in der Umgebung unseres Bauernhofes ausrotteten, mein Vater fand noch die Schwänze, wir sahen nachher jahrelang keine Eichhörnchen mehr.

 

Es ist wohl ein Selektionsmechanismus, ähnlich wie bei einer Überbevölkerung mit Kaninchen die Coccidiose ausbricht. Oder bei einer Überbevölkerung mit Menschen verschiedene Seuchen auftreten. Aber auch bei schlechten Lebensbedingungen und unzureichender Hygiene kommt es zu Epidemien mit zerstörerischen Schädlingen und Mikroorganismen.

 

Wer  infizierte Mäuse in der Wohnung hat, wird dauerhaft belastet. Wenn man dann noch depressiv ist und sich selbst wie auch seine Wohnung nicht pflegt, kommt es zu gesundheitlichen Schäden bis hin zum Morbus Bechterev, einer Schwäche der Genick-Wirbel und deren Muskulatur, die bewirkt, dass man den Kopf nicht mehr hoch halten kann, und er herunter hängt.

 

Nachweislich haben Personen mit Morbus Bechterev denselben Faktor im Blut wie Personen, die eine akute, fiebrige Infektion mit Yersinien haben, also entzündliches Gelenkrheuma. Zu den fiebrigen Infektionen kam es, weil Schweinefleisch sehr stark mit Yersinien belastet war. Schweineställe werden gerne von Mäusen bevölkert, welche die Futterreste der Schweine fressen.

 

Die Illustration eines Kinderbuches zeigt, dass man es für normal und witzig hält, wenn Schweineställe von Mäusen nur so wimmeln.

 

Auch im Yoghurt wurden Yersinien gefunden. Wie die da rein kamen, wo sie gar nicht hin gehören, blieb meines Wissens ungeklärt. Die Leute essen dann Yoghurt, weil sie denken, er ist gesund, und geben ihn ihren kleinen Kindern, aber die Yersinien im Yoghurt schädigen die Gelenke und die Rückenwirbel, die an ihren beweglichen Zwischenräumen ja auch  Gelenke haben.

 

Vielleicht kommen Yersinien direkt von den Kühen ins Yoghurt. Tatsächlich, der gute deutsche Quark von Kühen, die noch richtig auf die Weide gehen, bewirkt bei mir solche Rückenschmerzen, dass ich abends ächze und keuche, aber wenn ich Quark vom Lidl esse, bekomme ich keine solchen Probleme. Grasmilben finden sich tatsächlich auf den Kuhweiden, und Kühe leiden häufig unter Rheuma. Welche Qual für Kühe! Man sollte etwas dagegen tun! Stattdessen schlachtet man die Kühe schon nach einem kurzen Leben von wenigen Jahren. Früher lebte eine Kuh zwölf Jahre oder so.

 

Meine ganz konkreten Erfahrungen mit beißenden Milben

Vor meinem 50. Geburtstag, den ich als die Hälfte meines Lebens feierte, begann ich, mir immer wieder gebetsmühlenartig vorzusagen: „Ich wünsche mir, dass ich 100 Jahre lebe und 100 Jahre gesund bin. In diesen 100 Jahren will ich ein gutes Werk vollbringen, an dem die Menschen sich noch lange erfreuen. Ich will eine Tür öffnen zu einer neuen Welt ohne Krieg und ohne Folter, ohne Missbrauch und ohne schlimme Krankheiten, einer Welt, in der es Freude, Liebe und Glück gibt, Teilen und Mitteilen, in der die Menschen miteinander reden, statt sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen …“

Dann kam das Milbendesaster. Und ich verstehe es so, das das deswegen kam, damit ich darüber etwas lerne und mich fortan vor Milben und deren mitgebrachten Erregern schütze, weil ich sonst keine Chance hätte, es 100 Jahre zu schaffen und dabei auch noch gesund zu sein und Arbeit zu leisten bis zum letzten Tag.

Also ich hatte mit 2 verschiedenen, voneinander unabhängigen Obdachlosen zu tun, einer Frau im Rollstuhl, die aus allen Obdachlosenhotels bei Minustemperaturen rausgeschmissen wurde, weil sie nervte, und einem Mann, der wie ein Verrückter herumlief, obwohl er hoch intelligent war. Was sie gemeinsam hatten, war, dass sie vor Jahren mal wegen totalen Ungezieferbefalls ihrer Wohnung auf die Straße gesetzt worden waren. Und ferner hatten sie gemeinsam, dass sie die Milben nie ganz losgeworden waren und immer noch mit sich herum schleppten. Ich wurde regelmäßig von ihnen angesteckt, aber nur geringfügig, so dass es durch Duschen und Kleidung wechseln wegging.

Die Frau nahm ich nach dem dritten Rausschmiss in meine Wohnung auf, weil sie mit vor Kälte aufgeplatzten Händen bei -8°C in ihrem Rollstuhl draußen saß und ihr Betreuer nicht mehr weiter wusste. Erst ging es gut, denn sie war vorher im Krankenhaus gewesen und hatte sich regelmäßig duschen können, und ich hatte sie auch immer dazu angehalten, zu duschen und  ihre Haare zu waschen, bevor ich sie besuchte, weil ich dann keine Milben oder vielleicht auch noch Läuse von ihr erwischte. So war sie relativ sauber, als sie wochenlang bei mir übernachtete. Dann im Frühjahr zog sie wieder los. Aber dann wurde es wieder kalt, und es erging ihr schlecht, und sie kam wieder zu mir.

Ich holte noch einige Wäschesäcke von ihr ab, die im Keller eines der Obdachlosenhotels verblieben waren, und hatte diese zuerst im Lager der sozialen Organisation, wo ich auch Kleidung verwahrte, dann brachte ich eine davon in meine Wohnung und tat einen Teil dieser Wäsche in meine Waschmaschine.

Nach wenigen Tagen wachte ich dann morgens auf, und mein ganzer Körper wimmelte von Ungeziefer, ohne dass man etwas sehen konnte. Ich schlief damals auf einer Matratze am Boden, und der Müllsack mit dem Rest Wäsche von der Obdachlosen stand offen in der Nähe.

Eigentlich hatte ich ja schon gemerkt, dass da im Lager ein Strom von winzig kleinen Tierchen, wohl Milben, einen überzog, wenn man sich dort aufhielt. Ich hatte begonnen, dort Meditationstreffen anzubieten, einen kleinen Altar mit netten Symbolen gebaut, und wir setzten uns mit Kissen auf einen Teppich am Boden. Wer meist kam, war der Obdachlose mit den Milben. Außerdem hatte er mir seine Gitarre mit schmuddeliger Verpackung anvertraut, um sie in meiner Wohnung aufzubewahren.

Ins Lager stellte ich damals außerdem das gespendete Bio-Gemüse zeitweise ab, und damals war es noch ziemlich stark belastet mit Milben, weil man die Bekämpfung der Mäuse im Bioladen noch nicht so ernst nahm. Ach, die süßen kleinen Mäuschen ...!

Im Lager, das weiß ich, waren frische, junge Milben spürbar gewesen, so klein dass sie nicht kribbelten, so zahlreich, dass sie als Strom über die Haut zogen. Einem Besucher, der arbeitsloser Arzt ist, hatte ich empfohlen, gleich zu Hause seine Kleidung auszuziehen und sie in die Waschmaschine zu stecken, und zu duschen. Er tat das und hatte dann auch keine weiteren Folgen zu beklagen.

Waren Eier in großen Mengen auf dem Bio-Gemüse oder in einem Wäschesack gewesen und dann im Lager geschlüpft? Oder hatten verschiedene Stämme, die vom Gemüse, die vom spirituell interessierten Obdachlosen und die aus dem Wäschesack der auch oft abends zu Hause betenden obdachlosen Frau, einander getroffen, sich in einander verliebt und sich erfolgreich miteinander gekreuzt, so dass eine heroische Armee von kampflustigen Nachkommen auf mich loszog – so fühlte es sich jedenfalls über Wochen und Monate an!

Als ich das erste Mal nach dem offenen Kampfangriff duschte, spürte ich, wie die Viecher runtergespült wurden, und wie einige Zuflucht in meiner Arschfurche suchten, aber da rieb ich sie mit Seife raus, und ich fand, dass sie durch das Einseifen gut zu beseitigen waren. Zum Glück gingen sie gar nicht an die Schleimhäute, also Augen, Nase, Mund und Genitalien waren nicht gefährdet.

Ich wusch mich und meine Kleidung mitsamt Jacke und meine Bettwäsche wieder und wieder, aber das Ungeziefer kam auch immer wieder als überwältigende Armee über mich hergefallen. Die Obdachlose flüchtete aus meiner Wohnung, sie kannte so was, rettete sich nach draußen.

Ich hatte bald nichts mehr zum Anziehen, kam mit dem Waschen nicht nach. Ich versuchte alles Mögliche. Rieb meinen Körper mit starken ätherischen Ölen ein, alles Tannige und Minzige und Patchoulische, das ich zum Glück noch auf Reserve hatte aus einer Zeit vor mehr als zehn Jahren, als ich diese Öle im Großhandel eingekauft hatte, aber keine Märkte fand, die mich regelmäßig ernährt hätten. Das Ungeziefer mied zwar die Stellen, wo die Öle dick drauf waren, aber direkt daneben kribbelten und bissen sie weiter.

 

Ein erster Erfolg war, als ich meine Matratze drum herum mit einem feuchten Wall aus Kölnisch Wasser abgrenzte. Ich hatte eben wieder mal die Matratze mit einem frischen Spannbettlaken bezogen. Dann wollte ich das unsichtbare Ungeziefer davon abhalten, sie wieder zu bekrabbeln. Tatsächlich, ich war nun auf meiner Matratze, inmitten des Zaubervierecks aus duftendem Feuerwasser, auf einer sicheren Insel! Dort rührte sich nichts mehr, es blieb still. Welch ein wunderbarer Sieg!

Es war altes Eau de Cologne, das Leute für mein soziales Projekt gespendet hatten, weil der Duft als unmodern galt, dabei eine große Flasche - ich hätte es mir finanziell nicht leisten können. Ob das moderne, abgewandelte Kölnisch Wasser auch noch so wirksam ist, bezweifle ich.

Aber was sollte ich nun tun? Ich konnte nicht immer auf meiner Insel bleiben. Und überall drum herum lauerten die winzigen Krokodile.

Ich hatte eine Idee. Ich zog mir Plastiktüten an die Füße, die kleinen gelben Müllsäcke von dm, und schmierte sie unten mit Pfefferminzöl ein. Dann wagte ich mich mit meiner Kampf-ausrüstung auf das feindliche Feld.

Tatsächlich, nun bekrabbelten sie mich nicht mehr! Und ich brauchte auch nicht mehr so oft zu duschen, und mit Horror auf das vorauszusehen, was käme, wenn ich den Fuß über den Rand der Badewanne setzte! Aber damit war es noch längst nicht getan!

Wenn ich frisch geduscht hatte und saubere Kleidung aus einer verschlossenen Plastiktüte gleich in der sicheren Badewanne angezogen hatte, sowie Plastiktüten an meine Füße getan hatte - sie halfen auch ohne Beschmieren mit Minzöl, Milben scheinen Plastik nicht gern zu bekrabbeln - und so die Wohnung sicher verließ, aber dann etwas vergessen hatte, wieder hinein ging und mit nackter Hand ein Papier von meinem Schreibtisch nahm, hatten mich flugs wieder ein paar Viecher über meine Hand bekrabbelt, und wenn ich mit dem Aufzug unten war, bissen sie mich wieder schmerzhaft an ihren Lieblingsstellen im Hüftbereich, zu denen sie gewandert waren, und ich musste zurück in die Badewanne und von vorn beginnen.

Außerdem, auch ohne Anfassen von irgendetwas beobachtete ich in den ersten zwei Wochen, dass das Kribblen nach dem Duschen wieder von selbst begann, aus meiner Haut heraus. Sie hatten sich da also festgesetzt. Ich wartete dann, bis es zu kribbeln begann, und rieb diese Stellen mit Kölnisch Wasser. Dann hörte es auf.

Weil Kölnisch Wasser sehr teuer war, kaufte ich mir in der Apotheke Desinfektionsalkohol. Er hilft sehr gut gegen Ungeziefer, sofern es damit richtig bedeckt wird. Man kann damit auch in einer einzigen Behandlung Kopfläuse und Nissen loswerden. Aber er schädigt die Haut, man muss sie nach der Behandlung gut eincremen oder mit einer Mischung aus Öl und Wasser einreiben.

Da meine Kleidung oft gar nicht schmutzig war, sondern kurz nach dem Anziehen wieder mit Ungeziefer infiziert, versuchte ich mal, wie jemand gemeint hatte, sie nur mit Sagrotan zu zu waschen. Fehlanzeige! Trotz Durchlaufens des Waschmaschinenprogramms ohne Kochen überlebten die Milben das Sagrotan! Aber Waschpulver, Spülmittel, Putzmittel, Handwaschseife fest oder flüssig, alles Seifige vernichtet sie!

Läusenissen werden beim Waschen unter 60°C nicht zerstört, aber durch Alkohol. Allerdings ist es schwierig, ein ganzes Kleidungsstück in Alkohol zu baden. Chemische Reinigung in Benzin zerstört Milben gewiss auch. Es hilft aber auch bei Läusenissen, die Kleidung in dichte Plastiktüten zu packen und drei Wochen liegen zu lassen. Die jungen Läuse, die in der Zeit alle aus den Nissen geschlüpft sind, finden dann keinen Wirt und verhungern. Milben überleben ohne Wirt auch nicht sehr lange, sie können sich mit Hautschuppen in ungewaschener Wäsche, oder mit Schimmelpilzen in feuchten Staub-Ecken einigermaßen halten. Flöhe dagegen können bis zu einem Jahr lang in Teppichen überleben.

Trotz aller trickreicher Lösungen war meine Wohnung immer noch so stark belastet, dass das Leben sehr schwierig war. Ich musste weiter kämpfen, weiter sanieren. Der Betreuer der Obdachlosen, die früher ausgeräumt worden war, erzählte mir, wie das gemacht würde. Da käme ein sehr teurer Dienstleister, Männer in Schutzanzügen, sie würden die ganze Wohnung mit starkem Gift bespritzen und dann alles mit Handschuhen raustragen und entsorgen - wegwerfen also, auch private Erinnerungen, Fotos, Dokumente ... So macht man es mit hilflosen Menschen. Für mich kam das nicht in Frage. Die Dokumente meines Lebens sind gewiss nicht zum Wegwerfen.

Über die Giftwirkung von Insektiziden wusste ich Bescheid, hatte bei einer Flohplage durch geschenkte Katzen erlebt, wie neugeborene Kätzchen starben, mit eiskalten Pfötchen, eines von der Mutter platt gedrückt - obwohl sie mit dem Insektizid nicht direkt in Berührung gekommen waren, und auf der Sprühflasche stand: "für Restaurants geeignet". Permethrin erwies sich dagegen als viel harmloser, machte zwar bei hoher Dosis etwas Kopfschmerzen und Ziehen in den Brustdrüsen, aber wurde riechbar sofort wieder mit dem Urin ausgeschieden. Bewirkte auch nicht, dass man lispelte, sich auf die Zunge biss, Gedächtnisstörungen hatte, oder beim Schlafen der Atem aussetzte, wie das bei den bösen Insektiziden so ist.

Ich besorgte mir also Permethrin von einer landwirtschaftlichen Genossenschaft. Aber gegen diese Insekten half es offensichtlich nicht. Nun ja, es mussten wohl Milben sein, und die brauchen stärkere Insektizide. Das wollte ich mir aber nicht antun, in meinem Wohn- und Schlafraum!

Der Mann, der immer mit Milben lebte und sich durch Wildkräuter schützte, die er unter eine Lampe legte, wobei durch die Wärme gewisse Wirkstoffe verdunsten sollten, die angeblich die Viecher unfruchtbar machen, hatte mir gesagt: "Sie bleiben so lange, wie sie jemanden finden, an dem sie sich ernähren können."

Ich wollte also für einige Zeit mein Apartment verlassen, bis sie ausgestorben wären. Machte mit einem Frauenhaus ab, ich käme dorthin, nachdem ich geduscht, mich auch noch akribisch mit Desinfektionsalkohol von Kopf bis Fuß abgerieben hätte, frische Kleidung aus einer sicheren Tüte angezogen hätte, und mit Plastiktüten an den Füßen meine Wohnung verlassen hätte. Ich tat all das, und weil ich keine milbenfreie Jacke mehr hatte, fuhr ich bei ziemlich kaltem Wetter im Pullover mit der Bahn, aber während der Fahrt rief eine Frau vom Frauenhaus an, sie würden mich doch nicht aufnehmen. Ich stieg dann irgendwo aus, um wieder zurück zu fahren, wartete in der Kälte ohne Jacke, und war dabei auch noch sehr müde. Es war total fies.

Ich war dann gezwungen, in einer Apotheke Jakutin zu holen - früher war das Lindan, welches 30 Jahre im Körper verblieb, heute ist es ein ähnlicher Wirkstoff, der aber viel schneller abbaubar ist. Und dieses Produkt ist auch sehr teuer, und ich hatte damals auch sehr wenig Geld und konnte nur eine Flasche kaufen, die nicht reichte, um die ganze Wohnung zu sprühen, die außer der Küche mit abwaschbarem Boden, überall mit Teppichboden belegt war. Es reichte nicht einmal für den großen Perserteppich. Einen Sessel. in dem die Obdachlose gesessen hatte, sprühte ich auch ein.

Obwohl ich sehr müde war, baute ich mir dann aus Möbeln ein provisorisches Hochbett, und da meine Decken auch bemilbt waren, steckte ich sie in große Müllsäcke, die ich dicht zuband, und deckte mich provisorisch mit rutschenden Müllsäcken zu, die auch mit Kleidern gefüllt waren. Die handelsüblichen Matratzen sind "sanitized", in ihnen können sich keine Milben aufhalten, und der Duftwall schützte mich noch.

Natürlich musste ich noch einmal duschen, bevor ich mich auf mein sicheres Bett legen durfte. An diese Regel hielt ich mich über Monate. Ich konnte mich all die Zeit nie einmall zum Ausruhen hinlegen. Jeden Abend war das gründliche Duschen ein Muss, bevor das Ausruhen auf meinem Bett möglich war. Nach ca. einer Woche versuchte ich es mit einer waschbaren Decke, beduftete weiterhin mein Bett, und es klappte, die Milben blieben fern.

Die ersten Tage im Insektiziddampf, trotz offenem Fenster, waren elend. Ich fühlte mich wie benebelt, meine Nerven waren gelähmt, meine Zunge nur schwer beweglich, so dass ich Worte nicht klar ausprechen konnte, mein Gedächtnis betäubt.

Die Milben waren dezimiert, aber nicht ausgerottet. Sie verfolgten mich weiterhin. Und sie waren ja auch im Lager, und griffen über auf die Räume anderer Leute, kamen in den Laden, wo ich die Offene Tür hatte, und in die Wohnungen meiner Söhne und Freunde. Natürlich nicht in solchen Mengen wie bei mir. Aber alle mussten putzen und waschen und sich schützen.

Ich hatte durch einen Fachmann erfahren, dass Milben immer nach unten tendieren, und dass es hilft, Sachen aufzuhängen. Allerdings, bei einer Lederjacke half das gar nicht, der Duft des Leders zog die mit der Zeit groß gewordenen Grasmilben an wie ein Magnet - dass sie größer wurden, merkte ich daran, dass sie immer schmerzhafter bissen.

Meine Söhne forschten im Internet, fanden, dass Milben sich auch von Hautschuppen ernähren, also durfte keine schmutzige Wäsche herum liegen. Ich packte weiterhin alle ungewaschene und auch gewaschene Kleidung in Plastiktüten, neue Müllsäcke ohne Löcher, die ich luftdicht zuband.

Offensichtlich mögen sie auch Papier. Mit Gummi- oder Plastikhandschuhen gewappnet, packte ich alles Papier ebenfalls in dichte Plastiktüten. Die Mülltüten von dm fand ich geeignet, weil sie angenehm sind und nicht stinken.

Ich legte auf meinen Bürostuhl und auf alle gepolsterten Stühle einen großen Müllsack, auch auf meinen Autositz - das half total! Vorher hatte ich alles Mögliche versucht, sogar Übergießen mit Desinfektionsalkohol - Besprühen mit Alkohol hilft gar nicht, die Tierchen müssen ganz bedeckt sein, dann erst ist Stille - aber sie kamen wieder.

Im August hörte das schlimme Beißen plötzlich auf. Also waren es in der Tat Grasmilben gewesen, denn sie beißen nur im Larvenstadium, brauchen auch mindesntens eine Blutmahlzeit, um erwachsen zu werden, und als Erwachsene ernähren sie sich nur noch von Insekten.

Aber das Kribbeln und ein leiseres Beißen in die Pobacken gingen weiter. Also auch noch andere Insekten? Tatsächlich, als ein Afrikaner eine Kiste mit sehr leckerem, deutschem Rosenkohl, den wir vom Bioladen als Spende erhielten, nur kurz trug, bekam er die ganzen Arme voller Ausschlag. Auch wenn ich deutschen Mangold anfasste, begann nachher ein Kribbeln und Zwicken an meinem Körper, das Kribbeln auch auf dem Kopf.

Dann war der Teppich noch ein Problem. Ich lief seit Wochen nur noch mit Plastiktüten an den Füßen in meiner Wohnung herum.  Ich putzte jeden Tag die abwaschbaren Bodenflächen, das half. Staubsaugen half aber nicht, danach war es oft noch schlimmer. Anscheinend wurde die Milben von meinem Staubsauger hochgewirbelt.

Nun, da die am Ende sehr schmerhaft beißenden, vermutlich relativ großen Grasmilben weg waren, konnte ich unterscheiden zwischen wohl mittelgroßen Mäusemilben, die typischerweise immer in die Pobacken bissen, leicht bis mäßig schmerzhaft, und noch kleineren Milben, deren Bisse nicht schmerzhaft sind, nur nervig, vielleicht kleine Staubmilben.

Endlich fand ich die definitive Lösung: jemand spendete einen Heißdampfreiniger. Sieht aus wie ein Staubsauger, aber der Topf auf Rädern wird mit Wasser gefüllt, und aus der Düse kommt heißer Wasserdampf. Der Mann hatte mal eine Werbung im Fernsehen gesehen und das Gerät gekauft. Aber es nützte anscheinend nichts, es machte nur nass, sagte er. Wieder mal so ein Produkt, für das man Märkte suchte auch dort, wo es unnütz war.

In anderen Ländern, wie in Amerika oder Israel, bekämpft man schon länger Insekten mit Heißdampf. Dass man Sessel und Sofas ganz mit Plastik einpackt, Fertigprodukten aus dickem, durchsichtigem Kunststoff mit Nähten, die der Form der Möbel folgen, sah ich zum ersten Mal in New York. Erst dachte ich, diese Schickimicki-Leute wollen nur den teuren Stoff auf ihrem Sofa schützen, und dann sitzt man unangenehm auf der Plastikabdeckung, aber später verstand ich, dass es ein Schutz gegen "bugs" war, wie man Ungeziefer allgemein benennt - egal ob Bettwanzen, Kakerlaken oder Milben.

Das Heißdampfgerät hatte eine Weile schon da gestanden, bevor mir ein Licht aufging, dass wieder mal etwas genau zur richtigen Zeit gespendet worden war. Ich probierte es aus, bearbeitete sorgfältig die ganzen Teppichflächen Reihe für Reihe, wie der Bauer auf dem Feld, mit dem heißen Dampf.

Und tatsächlich, der Teppich wurde still! Nichts mehr krabbelte daraus hervor, weder große noch kleine Milben! Meine Wohnung war wieder betretbar! Und das ohne Gift!

Fortan und bis heute bemerke ich jede Milbe, die auftritt.

Zwickende Milben oder sonstwas bekam ich in meine Küche, wenn ich dort einen Kräutertopf aus dem Bioladen hinstellte. Obwohl ich täglich den Boden putzte, hörte die Plage erst auf, wenn ich den Kräutertopf aus der Küche entfernte. Ich probierte es mehrmals aus. Heute hat das erheblich nachgelassen, ich denke, die Bio-Produzenten und -Läden haben es gecheckt. Ich hörte damals, dass auch andere Leute den Grasmilben-Horror in ihrer Wonung hatten.

Eines Tages, als wir altes Bio-Gemüse abholten, sortierte ich noch Reste aus einer Müllkiste. Dabei wurde ich spürbar von zwickenden Milben befallen, und zwar ziemlich vielen. Als ich auf den Boden der Kiste kam, lag dort eine tote Maus, die man im Laden gefangen hatte. Die Milben hatten offensichtlich die Maus verlassen und waren auf mich gekrabbelt. So hatte ich einen weiteren Beweis, dass diese Milben von den Mäusen kamen.

Ich hatte mehrfach den Chef des Bioladens darauf hingewiesen, dass Mäuse Milben herein brachten, und dieser große Biomarkt hat mittlerweile einen professionellen Mäusebekämpfer eingestellt. Der Obdachlose, der bettelnd vor der Tür steht, wusste aber, wo die Mäuse herkamen. Aus einem kleinen, engmaschigen Abflussgitter vor der automatischen Tür. Es hätte noch engmaschiger sein müssen.

Auch in ein großes Lebensmittelgeschäft mit Bäckerei sah ich eine kleine Maus durch ein Löchlein in der verschlossenen Glastürfront hineinkriechen. Der Verkäufer prophezeite dem Mäuslein, dass es damit seinen Tod gewählt hätte. Auch dort werden Mäuse professionell bekämpft.

Als Mäuse in meine Wohnung eingedrungen waren, hatte ich es zuerst an den Milben bemerkt. Und erst als ich die Mäuse gefangen hatte, hörte es mit den Milben auf. Allerdings haben nicht alle Mäuse Milben. Einmal bemerkte ich einen Mäuserich, wie ich annehme, mit einem besonders schönen Kopf, er blickte mich von meinem Küchenschrank herunter an. Obwohl er da war, bemerkte ich keine Milben. So tolerierte ich ihn einige Zeit. Keine Milben. Eines Abends aber war ein Herumsausen: er hatte offensichtlich eine Freundin mitgebracht. Und dann waren nicht nur Milben, sondern auch Flöhe spürbar. Ich schimpfte und jagte die beiden auf den Balkon, und schloss alles ab, so dass sie keine Chance hatten, herein zu kommen. Auf den Balkon stellte ich eine Falle mit Käse, und legte ein Stück Käse einfach so hin. Ich wollte den schönen Mäuserich nicht unbedingt zum Tod verurteilen, er sollte wählen können.

Am nächsten Morgen aber war er in der Falle! Sein Kopf war unverkennbar. Er hatte sich selbst verurteilt. Von der gammeligen Freundin sah und hörte ich nichts mehr, sie musste abgezogen sein, denn es war auch kein Ungeziefer mehr spürbar.

Später lernte ich noch, zu unterscheiden zwischen Ratten- und Mäusemilben, wobei die Rattenmilben erheblich fester und schmerzhafter beißen, und mehr an den äußeren Seiten der Oberschenkel. Ich erwischte Rattenmilben im Keller des Hochhauses, in dem ich wohnte, und von einem Mann, der in einer Garage aufgeräumt hatte und mir bestätigte, dass dort Ratten gehaust hatten. Er hielt sich einfach nur in derselben WG-Küche auf wie ich. Ich spürte erst die Milben und dann fagte ich ihn.

Auch konnte ich ihm jedes Mal prophezeien, dass er wieder in einem Laden einer Selbsthilfe war, wo ein Mann verkehrte, der einen besonderen Stamm von Milben bewirtete. Typischerweise setzen diese Milben sich nicht nur an die Pobacken, sondern auch an die Schulterblätter. Früher bemerkte ich schon, dass die Milben bei starker Überbevölkerung auch auf die Schulterblätter übergingen. Diese tun es aber auch schon bei geringem Befall.

Es ist irgenwie logisch, alle Milben scheinen nach diesem Prinzip zu funktionieren. Sie bekrabbeln einen über Füße oder Hände und wandern dann zum wärmeren Körper hin. Die Schulterblätter sind im Vergleich zu den Pobacken ein analoger Landeplatz. Wenn man denn da Fett genug zum Reinbeißen hat. Wer sich hinsetzt auf ein infiziertes Polster, bietet den hungrigen Winzlingen gleich den Allerwerteseten zum Schmaus an.

In einer Wohnung bemerkte ich Milben im Sofa, die Frau hatte schon mehrere Stellen mit Tüchern angedeckt, aber das nutzt nichts, sie kriechen schnell durch die Tücher. Nur Plastik hilft, da kommen sie nicht durch.

Ein Rechtsanwalt hatte in einem alten Sofa in seinem Büro eine erhebliche Menge Milben. Seine Frau gab zu, dass sie ein Milbenproblem auch in der Wohnung gehabt hatten. Vor allem ihr Mann sei damit geplagt gewesen. Bestimmt schleppte ein Klient die Milben ein, und da die Nährstelle im Sofa nicht geortet und geschlossen wurde, vermehrten sie sich weiter. Im Kinderzimmer vor dem Fernseher war nur eine geringe Menge Milben im Sofa. So konnte ich dieser Familie deutliche Informationen geben.

Die meisten Menschen können Milben nicht wahrnehmen. Ich fühlte sie früher auch nicht so bewusst wie heute, nach dieser Erfahrung mit dem katastrophalen befall meiner Wohnung. Ich lernte ihre Psychologie kennen und kann mich und andere nun besser schützen.

Im Auto kommen sie heute noch manchmal aus dem alten Polster hervor. Man wird ja immer wieder geringfügig angesteckt. Auch zum Beispiel vom Stuhl im Internet.Café, oder bei irgendwelchen Leuten. Wenn man sich dann ins Auto setzt, nisten sie sich wieder im Polster ein. Ein Arzt sowie ein junger Mann, der aus Mitleid einem obdachlosen Mädchen half, hatten auch Milben in ihrem Beifahrersitz, auf dem ich saß, der Arzt nur wenige, der junge Mann schrecklich viele.

Es hilft, das Auto zu saugen, zumindest sind dann die Milben vom Boden entfernt, wenn man Plastikmatten hat. Vom Sitz werden sie nur oberflächlich entfernt, jedenfalls bei alten Sitzen. Im Sommer bei trockenem Wetter verziehen sich die Milben wie Schnecken, bei Regen kommen sie wieder hervor, auch besonders im Auto. Ich lege dann einen Plastik auf den Sitz, das hilft immer. Optisch schöner wäre ein abwaschbarer, undurchlässiger Bezug. Leider schwitzt man dann darauf. Man kann über den undurchlässigen Bezug einen saugfähigen spannen, den man ab und zu wäscht.

Wenn ich auf der Straße in der Nähe eines Obdachlosen stehe, der bettelnd dort sitzt, kommt es häufig vor, dass ich spüre, wie die Milben mich bekrabbeln, auch wenn ich auf 1-2 Meter Entfernung stehe. Die Milben dieser Person krabbeln im ganzen Umfeld herum.

Die Obdachlosenärztin Jenny Delatorre aus Berlin bestätigt, dass manche Obdachlosen eine unglaubliche Anzahl von Milben oder sonstigem Ungeziefer auf der Haut haben. Ich gehe davon aus, dass die Mäusemilben, die typischerweise im unteren Teil des Körpers hausen, die sogenannte Schleppe zu einem erbeblichen Teil verursachen. Obwohl immer noch behauptet wird, es wäre einfach eine Bakterieninfektion, die durch Mangelernährung käme. Ich nehme an, dass Milben diese Bakterien in die Haut injizieren.

Die Obdachlose im Rollstuhl, die früher aus ihrer Wohnung ausgeräumt wurde wegen katastrophalem Ungezieferbefall, eine Art Ungeziefer-Sepsis der Wohnung nenne ich das, konnte irgendwann nicht mehr laufen, ihre Beine versagten. Ich nehme an, dass die Milben ihr einen Krankheitserreger übertrugen.

Sie hatte auch ganz dicke Füße, einerseits, weil sie zeitweise sitzend im Rollstuhl schlief. Aber es gab auch eine andere Ursache. Während sie bei mir wohnte, bekam ich auch dicke Füße. Nachher ging es bei mir wieder weg. Dann kannte ich nochmal eine Frau, in deren Familie alle Leute dazu neigen, geschwollene Füße zu haben. Sie selbst hat auch psychische Probleme. Durch Aufenthalt mit ihr im gleichen Raum bekam ich das auch wieder. Es ging auch wieder weg.

Als ich im Internet recherchierte über Yersinien, die mit dem Yoghurt verteilt wurden, fand ich, dass diese die Rheuma-Erreger sind. Und dass Personen mit Morbus Bechterev den gleichen Stoff im Blut aufweisen.

Personen, die in vergammelten Wohnungen leben, gehen mit herabhängendem Kopf umher. Werden Rheuma-Erreger durch Milben übertragen?

Ein besser gestellter Mann hatte auch ein leichtes Problem mit Morbus Bechterev. Als ich ihm von meiner Milbentheorie erzählte, dass Milben wohl Yersinien übertragen, bestätigte er mir, dass er Indianersachen hatte, und ein Problem mit Milben in den Federn.

Übertragen Milben auch die berüchtigten resistenten Staphylokokken, als MRS bekannt? Eines Tages besuchte ich im Krankenhaus einen Mann, der MRS hatte. Ich musste mich total verkleiden, bevor ich in sein Zimmer durfte: Kittel, Haube, Handschuhe und Mundschutz. Während ich so vor seinem Bett stand, bekrabbelten mich vom Boden her über meine Füße die Milben und bissen mich in den Po.

Der Mann hatte in der Tat einen juckenden Ausschlag, aber man sagte ihm, es sei eine Allergie gegen Essen oder ein Medikament. Der Boden in seinem Zimmer wurde nur einmal in der Woche oberflächlich geputzt. Und wie ich experimentierte, hlift Sagrotan überhaupt nicht gegen Milben, also das ganze Desinfizieren ist nutzlos, wenn MIlben da sind, die Krankheitserreger übertragen. Da hilft nur putzen, putzen, putzen und waschen und duschen mit reichlich seifigem Putzmittel, Waschpulver, Shampoo und Duschgel.

Ich sprach das Stationspersonal an, teilte meine Beobachtung mit, aber sie reagierten abweisend und aggressiv. Ich weiß, ich sollte höher gestellte Leute informieren. Werde mich bemühen.

 

Ich machte also einen Intensivkurs in Sachen Milben, vielleicht war noch anderes Ungeziefer dabei. Jedenfalls waren Grasmilben dabei, denn das immer schmerzhafter werdende Beißen in die Lenden und den Po, so wie die Tiere immer größer wurden, hörte im Spätsommer plötzlich auf. Dies ist typisch für Grasmilben: sie beißen nur im Larvenstadium, und brauchen mindestens eine Blutmahlzeit, um erwachsen zu werden. Im Spätsommer erreichen sie dann das Erwachsenenstadium, und dann fressen sie nur noch Insekten. Eventuell auch die zurück gebliebenen Artgenossen.

 

Frühere Version, Überblick, Ausblick

Nach all den Erfahrungen merke ich jetzt schnell, wenn irgendwo Milben sind. So kann ich mich und andere effizient davor schützen.

Einige Zeit waren die Kräutertöpfe aus dem Bioladen regelmäßig mit Milben belastet. Stellte ich einen solchen Topf in meiner Küche auf, dann wurde ich dauernd von Milben bekrabbelt. Es half auch nichts, den Fußboden häufig zu waschen, es kamen immer wieder welche, so dass es unerträglich nervte.

Solch einen Kräutertopf, der bewirkt, dass es in der Küche immer kribbelt, sollte man schleunigst entsorgen. Das Kraut kann man noch abschneiden und mit Spülwasser waschen, das macht erfahrungsgemäß den Milben den Garaus. Dabei möglichst Plastik- oder Gummihandschuhe anziehen.

Gummistiefel oder Plastiktüten an den Füßen schützen auch wirksam vor dem Bekrabbeln durch Milben, die sich gern am Boden aufhalten. Ist man schon bekrabbelt und bekribbelt (nicht jeder spürt es), dann hilft  Duschen und gut mit einem eingeseiften Lappen abreiben und die Haare mit Shampoo waschen. Die Kleidung entweder sofort in die Waschmaschine stecken, oder in einer verschlossenen Tüte aufbewahren und später waschen. Die Milben vergehen nicht so leicht wie die eingesperrten Läuse, die nach drei Wochen erledigt sind, sondern ernähren sich von den Schuppen in der Kleidung. Allerdings werden sie durch Waschen oder Putzen mit irgend einem seifigen Mittel eliminiert (anders als die Läuse, die Nissen bilden, welche das Waschen unter 60°C überleben). Milben überleben aber Desinfektionsmittel wie Sagrotan, und Alkohol hilft auch nur, wenn sie völlig darin getränkt werden, also Besprühen eines Teppichs hilft nicht.

Den Fußboden mit einem seifigen Putzmittel waschen, infizierte Teppiche mit Heißdampf behandeln oder vollständig einseifen. Betttücher waschen, wenn infiziert, auch die Bettdecken, während normale Matratzen "sanitized" sind und Milben sich nicht darin aufhalten können. Man kann aber die Oberfläche mit einem heißen Bügeleisen von etwaigen Milben befreien. Beduften des Bettes mit Kölnisch Wasser oder starken ätherischen Ölen hält Milben fern, aber man muss einen ununterbrochenen Wall um den ganzen Rand der Matratze herum aufbringen, dann mit der Bettdecke abdecken, dass es nicht so schnell verfliegt. Nicht am Boden schlafen! Allein die Erhöhung der Matratze ist schon ein Schutz. Keine schmutzigen Kleider am Boden herumliegen lassen, schon gar keine feuchten! Darin können sich die beißenden Milben rasant entwickeln!

 

In Polstermöbeln und Autositzen können sie sich allerdings sehr lästig einnisten und auf Dauer die Gesundheit aller Sitzer angreifen. So lange sie jemand finden, an dem sie sich ernähren können, vermehren sie sich weiter. Sie pieksten, für empfindliche Leute spürbar, gerne in die Pobacken. Da sie winzig klein sind, merken die meisten Leute es nicht. Manche bemerken nur ein Ekzem, andere reagieren gar nicht, bekommen aber doch irgendwann kaputte Hüften, oder Bandscheibenvorfall, oder Morbus Bechterev. Bei Polstermöbeln hilft nur, mit Plastik abdecken während Monaten.

 

Aber auch hier keine Panik! Wer regelmäßig duscht, seine Kleidung wäscht und seine Wohnung putzt, wird sowieso die Gras- und Mäusemilben, die heute weit verbreitet sind, in Schach halten.

 

Erhärtende Tatsachen und Beobachtungen zum Milbenproblem, Grünzeug und Rückenschmerzen

 

Ich bemerkte Milben schon nach dem Hinstellen von Bio-Kräutertöpfen in der ganzen Küche kribbeln, über die Hände oder vom Fußboden aus über die Füße und Schuhe bekrabbeln sie einen und pieksen mit Vorliebe in die Pobacken, andere Leute spüren sie eher am Gesicht und Kopf kribbeln, sie setzen sich auch an die Schulterblätter. Auch nach dem Anfassen von deutschem Bio-Salat, hiesigem Brokkoli, Rosenkohl und Mangold spürte ich Milbenbefall, oder ein Afrikaner bekam Ausschlag an die Arme, mit denen er die Kiste getragen hatte.

 

Entweder kommen sie von den Feldern, oder aus Lagerräumen, nicht selten sind auch Mäuse in Bioläden und werden dort nicht konsequent bekämpft. "Die armen Mäuschen", meint man. Nun ja, die Mäuse wissen auch, was gut ist, gerade diese bemilbten Gemüse waren von exquisiter Qualität.

 

Dass Mäusemilben im Spiel sind, weiß ich mit Sicherheit, weil wir für mein soziales Projekt SILQ seit 8 Jahren Bio-Gemüse abholen, und weil es vorkam, dass ich die Milben spürte, bevor ich die Mäuse sah. Und einmal sortierte ich Gemüse aus einer Abfallkiste und wurde dabei schlimm von beißenden Milben befallen, und als ich auf den Grund der Kiste kam, lag dort eine tote Maus, die man mit einer Falle abgefangen und morgens in die Müllkiste geworfen hatte. Die Milben hatten die tote Maus verlassen und mich gefunden.

 

Aber Milben sind keineswegs harmlos, sondern möglicherweise die Ursache der allgegenwärtigen Rückenschmerz-Epidemie. Sie übertragen Bakterien, höchstwahrscheinlich auch Yersinien, die Rheuma-Erreger, die sämtliche Gelenke befallen können, Hüften, Schultern, und alle Teile der Wirbelsäule. Bereits vorgeschädigte, oder durch Überlastung geschwächte Gelenke sind natürlich besonders gefährdet.

 

Ich fand Forschungsberichte, die bestätigen, dass Yersinien die Erreger sind, die Rheuma verursachen, und dass Personen mit Morbus Bechterev denselben Faktor im Blut haben wie Personen, die akutes fiebriges Gelenkrheuma haben.

 

Meine Theorie, dass Milben den Gelenk-schädigenden Mikrob übertragen, wurde erhärtet dadurch, dass ich mal in einem Klostergarten mithalf, der direkt neben einer Kuhwiese lag, und abends erst, als ich ruhig saß, Milben an meinen Pobacken spürte und meinte, sie seien im Fernsehsessel. Nein, sagten die Nonnen, die sind jedes Jahr im Garten, Grasmilben. Sie hatten mich ordentlich erwischt, eine Pobacke reagierte allergisch genervt und wurde knallrot. Es waren noch sehr junge und kleine Milben, man spürt sie dann noch nicht so kribbeln, aber sie können sehr zahlreich sein, so dass man sie manchmal wie einen Strom wahrnehmen kann Am nächsten Tag machte ich eine Umfrage in einem Supermarkt, und spürte zum ersten Mal in meinem Leben meine Hüftgelenke. Sie schmerzten so sehr, dass ich kaum stehen konnte. Ich weiß, dass Kühe oft Rheuma haben, diese Kühe am Klostergarten hatten es bestimmt, und ich wurde über die Grasmilben damit angesteckt. Die Hüftschmerzen vergingen später wieder, kamen aber manchmal ansatzweise zurück, wenn ich wieder einen Milbenbefall hatte.

 

Weitere Bearbeitung folgt

 

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Tags: Bechterev, Gelenkschmerzen, Grasmilben, Milben, Morbus, Rückenschmerzen, Yersinien

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